TikTok-Hype «Morning Shed»: unsere Meinung dazu


Ein neuer Social-Media-Trend erobert derzeit die Morgenroutine vieler Menschen: «Morning Shed». Dieser Hype verspricht einen erfrischenden Start in den Tag – mit ausgefallenen Methoden wie intensiven Overnight-Skin-Care-Routinen, Mundtaping, Kältebehandlungen und Detox-Wasser. Die Idee dahinter: Über Nacht soll die Haut sich erneuern und alte Hautschüppchen wie bei einer sich häutenden Schlange abgestoßen werden. Doch wie bewerten Expert:innen aus der plastischen Chirurgie diesen Trend? Handelt es sich um eine sinnvolle Methode oder eher um ein gesundheitliches Risiko?
«Morning Shed» kurz erklärt
Der Begriff «Morning Shed» beschreibt das morgendliche «Abwerfen» von Müdigkeit und Hautunreinheiten. Typische Bestandteile sind:
- Intensive Nachtpflege mit Retinol, AHA oder Peptiden
- Mundtaping zur Förderung der Nasenatmung
- Lymphdrainage oder Gesichtsmassage am Morgen
- Kälteanwendungen wie Eisbäder oder Cooling-Masken
- Detox-Wasser oder spezielle Morgenrituale
Ziel ist es, ohne Make-up frisch und natürlich auszusehen.
Was sagen Sie, Dr. Linder, als Fachärztin dazu?
Dr. med. Sora Linder, Leitende Ärztin Plastische Chirurgie Zürich:
«Grundsätzlich begrüssen wir jede Form von Selbstfürsorge und Prävention. Hautpflege ist ein wichtiger Bestandteil des ästhetischen Gesamtkonzepts. Dennoch möchte ich einige Punkte kritisch beleuchten.
Was sinnvoll ist:
- Lymphdrainage und Gesichtsmassagen können Schwellungen am Morgen reduzieren – wir nutzen ähnliche Prinzipien auch bei der postoperativen Betreuung.
- Hydration, Schlaf und gezielte Wirkstoffe sind essenziell für die Hautgesundheit.
- Bewusste Routinen steigern das Körperbewusstsein – ein positiver Trend.
Was problematisch sein kann:
- Mundtaping ist medizinisch nicht bewiesen und kann bei Atemwegserkrankungen oder bestimmten Vorerkrankungen (z. B. Schlafapnoe) gefährlich sein.
- Die Kombination mehrerer hochwirksamer Substanzen ohne fachliche Begleitung kann zu Reizungen, Barriereschäden oder sogar Pigmentverschiebungen führen.
- Nicht alle Produkte und Methoden sind evidenzbasiert oder für jeden Hauttyp geeignet.»
Was empfehlen Sie aus ärztlicher Sicht?
Dr. med. Sora Linder, Leitende Ärztin Plastische Chirurgie Zürich:
«Statt sich auf virale «Wunder-Routinen» zu verlassen, rate ich zu einem massgeschneiderten Behandlungskonzept, abgestimmt auf Hauttyp, Alter und Lebensstil. In der Plastischen Chirurgie Zürich setzen wir auf kombinierte Ansätze, z. B.:
- PRP für tiefenwirksame Feuchtigkeit und Zellregeneration
- Botulinumtoxin (Botox) gegen morgendliche Mimikfalten oder Verspannungen
Diese Verfahren sind sicher, effektiv und langfristig wirksam – im Gegensatz zu kurzfristigen Social-Media-Hypes.»
Hautpflege-Trends mit Vorsicht geniessen
Der «Morning Shed»-Trend zeigt deutlich, wie stark sich moderne Schönheitsideale verändern. Es geht nicht mehr nur um Perfektion, sondern um Frische, Natürlichkeit und Selbstbestimmung. Uns ist es wichtig, Sie dabei fachlich zu begleiten – mit realistischen Erwartungen und evidenzbasierter Behandlung. Schönheit ist keine Filter-App. Sie ist ein Prozess, der Empathie, Präzision und Erfahrung erfordert. Vertrauen Sie auf professionelle Beratung, um Ihre natürliche Schönheit langfristig zu erhalten.
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